Io ist der innerste der vier als Galileische Monde bezeichneten Trabanten des Planeten Jupiter. Der Mond weist wie die anderen Monde Ganymed, Europa und Kallisto eine gebundene Rotation auf, er wendet also seinem Mutterplaneten immer dieselbe Seite zu. Sein Bahnradius von nur 421.600 Kilometern ist gerade rund dreimal so groß wie Jupiters Durchmesser, allerdings schwankt dieser Abstand bedingt durch die Resonanz, an die der Mond mit Ganymed und Europa gekoppelt ist. Während vier seiner Umläufe umkreist Europa Jupiter zwei- und Ganymed einmal. Dadurch wurde der Orbit des Mondes stark elliptisch, was extreme Gezeitenkräfte hervorruft, die etwa 6000 mal so stark wirken wie die des Erdmondes auf der Erde.
Io weist im Gegensatz zu den anderen Galileischen Monden eine relativ hohe Dichte auf, was auf seine Zusammensetzung zurückzuführen ist, die nicht größtenteils auf Eis, sondern auf silikatischen Gesteinen beruht. Der Eisenkern des Mondes weist wahrscheinlich einen Durchmesser von 900 Kilometern auf.
Das interessanteste Merkmal an Io ist aber der Vulkanismus, der seine Energie wahrscheinlich aus den oben genannten Gezeitenkräften bezieht. Es handelt sich um den aktivsten Körper im Sonnensystem. Flüssiger Schwefel und Schwefeldioxid werden bis zu 300 Kilometer über die Oberfläche des Mondes hinausgeschleudert und lagern sich in mächtigen Schichten auf der Oberfläche ab, wodurch diese einer permanenten Veränderung unterworfen ist. Hunderte Vulkancalderen prägen das Antliz des Mondes. Daneben gibt es ausgedehnte Seen flüssigen Schwefels.
Io besitzt außerdem eine dünne Atmosphäre, die vorwiegend aus den Auswurfprodukten besteht. Da der Mond allerdings tief in Jupiters Magnetfeld seine Bahn zieht, werden die hohen Schichten der Atmosphäre ionisiert und die elektrisch geladenen Teilchen fortgeschleudert, wodurch Io jede Sekunde mehrere Tonnen Masse verliert.