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Tanks

Unausgereifte In-Vitros in ihren Reife-Tanks

Als In-Vitro (lat. "Im Glas") bezeichnet man organische Vorgänge, die außerhalb eines lebenden Organismus stattfinden, im Gegensatz zu solchen, die im lebenden Organismus (in-vivo) ablaufen. In der Naturwissenschaft bezieht sich in-vitro auf Experimente, die in einer kontrollierten künstlichen Umgebung außerhalb eines lebenden Organismus durchgeführt werden, wie im Reagenzglas, oder, in größerem Maßstab, in einem Glastank.

Durch die, während der Silikanten-Kriege erlittenen schweren Verluste an Menschenleben, sah man sich gezwungen, zusätzlich zu den normal gezeugten Kindern, mehr Menschen zu produzieren. Genetisch manipulierte oder zumindest nach gewünschter Eigenschaft selektierte Ei- und Spermienzellen sind in der Folgezeit für dieses Ziel in-vitro befruchtet worden; die Föten sind dabei anschließend, in dazu geeigneten Tanks, herangereift.

Wegen des für den Krieg dringend benötigten menschlichen Materials ist die Wachstumszeit der Föten beschleunigt worden. In-Vitros werden nach einigen Jahren im Tank mit einem Alter geboren, das ungefähr dem 18. Lebensjahr eines normal herangewachsenen Menschen entspricht. Anschließend folgt eine fünfjährige Lern- und Konditionierungs-Phase. Genau wie ursprünglich den Silikanten gegenüber, herrscht in der Gesellschaft auch den Tanks gegenüber Segregation und Rassismus.

Grundsätzlich stellen In-Vitros eine fortgeschrittene Art des Klonens dar, da jeder In-Vitro individuelle Eigenschaften und äußere Merkmale aufweist. Anders, als bei der normalen Klon-Technik, wo jeweils einander identische Lebewesen entstehen. Wobei jedoch nur 27% aller gezeugten In-Vitros die sechsjährige Reifezeit im Tank, wegen des extrem beschleunigten Wachstums, überleben. Darum besagt ein geflügeltes Wort, dass In-Vitros kein Glück im Spiel haben, da sie ihr gesamtes Lebensglück dazu aufbrauchen um überhaupt leben zu können.

Anders, als bei natürlich gezeugten Menschen, liegt der Nabel eines In-Vitros in seinem Nacken, woran man sie eindeutig als In-Vitro identifizieren kann.

Während der Silikanten-Kriege stiegen die Verluste an Menschenleben in erschreckender Weise, sowohl bei der Zivilbevölkerung, als auch beim militärischen Personal. So haben die Nationen der Erde beschlossen, ihre erschreckend hohen Verluste an Menschenleben, durch künstlich herangezüchtete, und genetisch für den Kampf optimierte Kämpfer auszugleichen. Die Regierungen und die Industrie haben Hand in Hand gearbeitet, und in der Folgezeit sind, rund um die Welt, Klon-Anlagen entstanden, in denen die In-Vitros herangezüchtet, und für den Kampf geschult und trainiert werden.

Jedoch stellt sich im Laufe der Zeit heraus, dass In-Vitros, in der breiten Masse, eher schlechte Soldaten abgeben, da ihnen sowohl der Patriotismus natürlich gezeugter Menschen fehlt, und sie sich andererseits als Sklaven der natürlich gezeugten Menschen sehen. Nicht ganz zu Unrecht, denn sie werden von der Gesellschaft im Gegenzug als solche betrachtet und auch behandelt. So werden sie von natürlich gezeugten Menschen oft verächtlich und abwertend "Tank" oder "Nackenwarze" genannt.